Wer von uns kennt das nicht – Voller Einsatz im Job, familiäre Verpflichtungen, vielleicht sogar die Pflege eines Angehörigen, das soziale Umfeld nicht vernachlässigen und wenn man gerade selbst nicht weiß wo man anfangen soll, kommt der Kollege und benötigt Projektunterstützung.
Wir nehmen uns zu viel vor und werden unseren meist zu hohen Ansprüchen nicht gerecht. Wir bürden uns Themen auf, welche uns eigentlich völlig überfordern. Entweder weil wir zu Selbstüberschätzung neigen, wir niemanden enttäuschen wollen oder/und einfach nicht NEIN sagen können.
Das kann uns ziemlich stressen und manchmal kommen wir aus dieser Spirale einfach nicht raus. Aber was können wir dagegen tun?
Du könntest versuchen deine Aufgaben zu verringern, um dein Stresslevel zu senken. Oder du lernst, wie du deine Energiereserven besser einteilst, deinen Akku auflädst, um leistungsfähiger und belastbarer zu werden. Du könntest auch Neinsagen! Nein, zu den Aufgaben, die nicht in deinem Verntwortunsgbereich liegen. Nein, zu all den zusätzlichen Gefallen, die dir deine wertvolle Zeit stehlen und dir Kraft rauben.
NEINSAGEN
In unserem Kopf blinkt dieses Wörtchen regelmäßig auf, aber wir sprechen es selten aus. Denn wir haben bereits als Kind gelernt, dass mit dem Wort "Nein" meist Negatives verbunden wird. Wir setzen es mit Ablehnung, Disharmonie, Ungeliebtsein gleich.
Das kommt daher, dass wir als Kind das Wort meist hörten, wenn wir etwas nicht tun sollten, weil etwas gefährlich ist oder wir aufhören sollten zu nörgeln, um niemanden auf die Nerven zu gehen.
Im Zuge unserer Pubertät testeten wir selbst, die Reaktion unserer Eltern auf das Wort "Nein". Hier sammelten wir die Erfahrung, dass wir auf Unverständnis, Ablehnung oder Kritik stießen. Manchmal wurden wir für unser "Nein" bestraft. Wir lernten, dass es stressfreier ist, wenn wir gerhorsam sind.
Wir müssen als Erwachsene erst lernen, für uns einzustehen. Es nicht jedem Recht machen zu wollen. Es gehört eine Portion Mut dazu, dem Freund, Kollegen oder Chef zu sagen, dass wir keine Kapazität für weitere Aufgaben haben. Es macht uns Angst. Wir könnten Ärger bekommen, weniger gemocht oder ausgegrenzt werden. Unser Streben nach Harmonie, vor allem im Privaten könnte durch unsere Ablehnung gestört werden.
Was wäre, wenn du feststellst, dass dem gar nicht so ist? Wenn deine Worst-Case-Szenarien nicht eintreten und du für deine Person und nicht für deine "Jas" gemocht wirst.
Was du gewinnst, wenn du mutig bist
- Du hörst auf deine Bedürfnisse und bist dadurch langfristig zufriedener
- Du lebst gesünder, weil du auf dich achtest
- Du machst deinem Gegenüber klar, wo deine Grenzen liegen
- Du steigerst deine Selbstachtung
- Du stehst für dich ein und lässt dich nicht ausnutzen
Du siehst, da gibt es eine Menge Gründe, warum du dich trauen solltest, das Wort "Nein" öfter zu benutzen. Dazu gehört Training und Geduld.
Nimm dir für deine Antwort Zeit und frage dich, warum du "Nein" sagst. Vielleicht fehlen dir auch einfach mehr Informationen, um dich sicherer bei der Erledigung einer Aufgabe zu fühlen. Oder du erklärst deinem Chef, dass du in dieser Woche aufgrund von Projekt XYZ keine Kapazität hast, aber dich nach Abschluss, um die neue Aufgabe kümmern kannst. Auch ein Freund sollte verstehen, wenn du gerade keine Zeit für ein Treffen hast, weil du dich um deine Familie oder um dich selbst kümmern möchtest. Wenn du Sorge hast, dass du auf Ablehnung stößt, dann erkläre deinem Gegenüber deine Situation.
Gewohnheiten ändern sich nicht von heute auf morgen, daher nimm dir Zeit und probiere aus, wie du dich fühlst, wenn du "Nein" sagst.
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